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3.05.2013

Liebe Regina, liebe Schwester auf der Suche nach der Wahrheit,

vergelt's Gott! für Ihre konstruktiv-kritischen Ausführungen zu „Henoch“. Ihre Punkte 1. -3. (Bibelzitate einbringen) sind sehr bemerkenswert, auch Ihr 6. Punkt, der besagt, dass echte Seher sich nicht rechtfertigen sollen. Ihr 5. Punkt ist eine entscheidender Sachverhalt: normalerweise wartet die (Kath.) Kirche stets weise, bis Privatoffenbarungen oder Erscheinungen abgeschlossen sind, um dann nach sorgfältiger Prüfung ein Urteil zu fällen.

Bei z.B. Medjugorje gab/gibt es in Rom eine Untersuchungskommission, die jedoch u.a. wegen der andauernden Erscheinungen der „Königin des Friedens“ (seit 1981) noch keine Stellungsnahme abgegeben hat. 1991 hatte die damalige jugoslawische Bischofskonferenz Medjugorje lediglich vorerst als „Gebetsstätte“ anerkannt.

Auch bei einem echten Seher kann sich die Gegenseite einschleichen, deswegen darf die Kirche nicht zu früh ein „Placet“ geben. Bei z.B. den Erscheinungen der Gottesmutter in Heroldsbach (1950er-Jahre) gab es Irritationen wegen Widerssprüchlichkeiten bei manchen der Seherkinder aufgrund der Schwachheit, der menschlichen Schwächen der „Werkzeuge“ (Seher). Dies ist aber unabhängig von der Echtheit der dortigen Erscheinungen zu sehen.

Bei „Enoch“ ist seit dem 25.03.2013 ein eklatanter inhaltlicher „Bruch“ zu bemerken, weshalb es weise vom Webmaster der „Warnung“ war, die Botschaften vorerst bis zu einer eindeutigen Klärung nicht mehr zu veröffentlichen.

Biographisch weiß man über „Maria von der Göttlichen Barmherzigkeit“ oder über „Maria von der Göttlichen Vorbereitung“ ebenfalls nicht viel, sicher auch, um ihre Person zu schützen. Es stimmt, mehr „Basis“-Informationen zu „Enoch“ wären (s. im Vergleich die beiden „Marias“) angebracht.

Ein wichtiges Kriterium für die Echtheit von Propheten ist, dass sie i.d.R. stark angegriffen werden (s. die „Warnung“), wie man es schon im Alten Testament sehen kann. Demgegenüber soll die Kath. Kirche Kolumbiens schon früh die (fortlaufenden) Botschaften „Enochs“ anerkannt haben.

Zu dem 8. Punkt: Nein, leider ist dieses marianische Dogma noch nicht verkündet worden. In den 1995 von Bischof Punt anerkannten Botschaften der „Frau aller Völker“ (Amsterdam) wünscht die Gottesmutter dringlich dieses Dogma; es gibt auch seit längerem Bischöfe, die dieses sehr fördern und unterstützen. Dafür sollten wir beten.

Es heißt, dass sowohl unter Pius XII. (1942), als auch unter dem Seligen Johannes Paul II. (1984) bei der Weltweihe an das Unbefleckte Herz Mariens Russland nicht explizit erwähnt wurde. Nach meinen Erkenntnissen sollte dies noch nachgeholt werden, weil es die Muttergottes in Fatima so ausdrücklich gewünscht hat.

Nun, in früheren Zeiten haben Frauen viel den Schleier (Mandril) in der Kirche getragen bzw. den Hut. Meine Großmutter weiß noch, dass es geradezu verpönt war für Frauen, im Gegensatz zu den Männern, unbedeckten Hauptes eine Kirche zu betreten. Vorbild ist hier die Gottesmutter.

Manche schöne „Haarpracht“ könnte die Herren ein wenig ablenken. (Daher waren früher sogar Männer und Frauen in der Kirche separiert: rechts die Männerseite und links die Frauenseite. Deswegen steht in alten Kirchen oft noch der Marienaltar links und z.B. der Josephsaltar auf der rechten Seite.)

Zur Person des biblischen „Henoch“ findet man im „Heiligen-Lexikon“ etwas:

http://www.heiligenlexikon.de/BiographienH/Henoch.html

Folgende Bibelstellen sind interessant zur Person des „Henoch“: Gen 5, 18-24 und Hebr 11,5.

Im Fazit teile ich Ihre Stellungsnahme zu „Henoch“ und ich selbst würde die Botschaften von „Henoch“ nicht weitergeben.

Die Tatsache, dass die Botschaften zu Widersprüchlichkeiten, Verwirrungen, Irritationen führen, spricht nicht für das Wirken des Heiligen Geistes.

Beim Glauben dürfen wir uns nicht auf subjektive Gefühle verlassen, sondern es gibt auch objektive Kriterien. Im I. Vatikanum wurde als Dogma definiert, dass der (Kath.) Glaube auf der Vernunft aufbaut. Die Caritas (Liebe) ist laut klassisch-philosphischer Definition immer ein Willensakt, der an erster Stelle auf Gott gerichtet sein soll; Gefühle können auch trügerisch sein. Wir wissen erst seit kurzem, dass die Selige Mutter Theresa viele Jahre in einer geistigen Trockenheit, „Dunklen Nacht“ verbrachte. Trotzdem hat ihr Wille zu lieben stets Christus bezeugt in Wort und Tat.

Gottes reichen Segen! — Ihr Pater de C.