948.

5.05.2013

Lieber Stefan,

danke vielmals für Ihren Hinweis auf den heimlichen Weihevollzug von Bischof Hnilica in Moskau im Jahre 1984. Ich fürchte allerdings, damit ist dem Wunsche des Himmels, der Muttergottes noch nicht vollständig entsprochen worden. Russland wurde bisher noch nicht ausdrücklich, explizit erwähnt. Aktuell bin ich auf ein interessantes Buch zu diesem Thema gestoßen: „Fatima-Rom-Moskau. Durch die Weihe Russlands zum Triumph Mariens“, Stuttgart 2010.

Die Autoren sind Mura und Huber. Hier ein Ausschnitt aus der Buchbesprechung von Dr. Alexander Desecar:

(http://www.patrimonium-verlag.de/index.php/patrimonium-liest/25-buchbesprechungen)

„Der Krieg (Anm.: der II: Weltkrieg, P. de C.) hätte verhindert werden können, wenn der Papst Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht hätte.

Schw. Lucia, die später Ordensfrau geworden war (ihre Gefährten Francesco und Jacinta, die ebenfalls die Visionen in Fatima erlebt hatten, waren inzwischen verstorben), erlebte 1925 in Pontevedra und 1929 in Tuy Begegnungen mit der Muttergottes, die zum wiederholten Mal die Weihe Russlands vom Papst verlangte. „Da die Bitte nach der Weihe Russlands durch den Papst und die Bischöfe der ganzen Welt bis jetzt noch nicht genau erfüllt wurde, konnte Russland, wie Maria es vorausgesagt hat, 'seine Irrtümer in der Welt verbreiten'“ (S. 92).

Papst Pius XI. ist auf die Forderung Mariens nicht eingegangen. Die späteren Päpste haben entweder „die Völker Russlands“, „die Menschheit“, „alle Völker“ dem Herzen Mariens geweiht bzw. ihm die Kirche und das 2. Vatikanische Konzil „anvertraut“. Zu diesen päpstlichen Handlungen befragt, antwortete Schw. Lucia noch 1986/87: „Die Weihe Russlands wurde nicht vollzogen“ (S. 121).

Warum wurde niemals Russland namentlich — als Staat oder Nation — in den päpstlichen Weiheakten erwähnt? Die Gründe waren vornehmlich politischer Natur. Dies bekannte sogar Papst Johannes Paul II. im Gespräch mit einem Kurienerzbischof: Der Papst befürchtete, dass die sowjetischen Machthaber dies als Provokation empfänden und die Kirche noch mehr verfolgen würden. In dieser Hinsicht hat auch der im Vatikan angesehene Theologe, P. E. Dhanis SJ, die Päpste beeinflusst. Dessen Meinung war: „Die Erscheinung der Jungfrau Maria in Fatima ist wahrscheinlich echt, aber die Botschaft, die danach verbreitet wurde, ist die Frucht der überreifen Vorstellungskraft Lucias... P. Dhanis unterscheidet deshalb in den Berichten über die Erscheinungen in Fatima, Pontevedra und Tuy zwischen einem ersten, ursprünglichen und evtl. wahren Kern (Fatima I) und dem, was Schwester Lucia durch ihre angebliche märchenhafte Phantasie hinzugefügt habe (Fatima II)“ (S. 166). Zwei weitere Gründe, welche die Weihe Russlands verhindert hatten, waren die Verbreitung der „Neuen Theologie“ und die ökumenischen Tendenzen, die der Marienverehrung nicht förderlich waren.

Die Autoren bemühen sich mit beträchtlichem Informationsmaterial, die zeitlichen Zusammenhänge aufzulisten, die zwischen den päpstlichen Schritten in Richtung der Verwirklichung des Anliegens Mariens, d.h. der Weihe Russlands, und der feststellbaren politischen Ereignissen bestehen. So behauptete z..B. Schw. Lucia, dass der Weiheakt des Papstes Johannes Pauls II. 1984 auf dem Petersplatz einen Atomkrieg verhindert habe (damals rüstete die Sowjetunion massiv mit Raketen auf).

Die kommunistische Ideologie ist auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs (1989) nicht überwunden. Die Wende in Russland war nicht perfekt. Von einer Bekehrung zum Katholizismus ist das Land noch weit entfernt. Im Westen hatte die neomarxistische „Frankfurter Schule“ schon vorher viel an Boden gewonnen. Mit ihrer Hilfe ist der Kommunismus weiterhin wirksam. Die Folgen sind: „Der Abbau des Glaubens an Gott, des persönlichen Gewissens, der Abbau der Familienstrukturen..., die Vergesellschaftung der Kindererziehung“ (S. 89).

Das dritte Geheimnis von Fatima wurde erst 2000 bekannt gemacht. In dieser Vision schildert Schw. Lucia u.a. die Tötung eines Papstes zusammen mit Bischöfen, Priestern und Laien. Seinerzeit deutete der Vatikan diese Vision auf das Attentat auf Papst Johannes Paul II. (1981). Später ist der Vatikan von dieser Deutung abgerückt; Kardinalstaatssekretär Bertone erklärte, die Geschichte von Fatima sei noch nicht an ihr Ende gelangt.

Die Grundidee des Buches ist einfach: Nur durch die Weihe Russlands durch den Papst und die Bischöfe werden die Welt und die Kirche von großen Katastrophen bewahrt werden. Wenn die kirchliche Autorität die Glaubwürdigkeit von privaten Offenbarungen (die nach dem Neuen Testament möglich sind) bestätigt, verlangt sie keine Zustimmung vonseiten der Gläubigen. Bisher hat sich der Apostolische Stuhl nur Fatima I zu eigen gemacht.“

Beten, flehen und opfern wir für den Vollzug der vom Himmel gewünschten Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens!

Es wäre ein Schlüssel, um Manches beim kommenden globalen Strafgericht noch abmildern zu können.

Es stellt sich weiterhin die Frage, ob bislang wirklich das komplette sogenannte „3. Geheimnis von Fatima“ veröffentlicht wurde.

Im Heiligsten Herzen Jesu und im Unbefleckten Herzen Mariens fest verbunden — Ihr Pater de C. am heutigen Herz-Mariae-Sühnesamstag