27.07.2016

 DAS GLEICHNIS VOM SCHATZ IM ACKER

 nach Maria Valtorta

«Der Friede sei mit euch allen, die ihr in dieser großen Hitze so weit hergekommen seid, um die Frohe Botschaft zu vernehmen. In Wahrheit sage ich euch, dass ihr wirklich zu verstehen beginnt, was das Reich Gottes ist, wie wertvoll sein Besitz und wie beseligend es ist, in es aufgenommen zu werden. Und jede Mühe verliert für euch das Gewicht, das andere niederdrückt, weil in euch der gute Wille herrscht, der zum Fleisch sagt: „Frohlocke, wenn ich dich unterdrücke. Ich tue es um deiner Glückseligkeit willen. Wenn du mir treu bleibst, wirst du nach der endzeitlichen Auferstehung mit mir vereint sein und mich lieben wegen meiner harten Behandlung und in mir deinen zweiten Erlöser sehen.“ Spricht euer Geist nicht auch so? Bestimmt spricht er so! Ihr richtet euch nun bei euren Handlungen nach den Lehren meiner früheren Gleichnisse. Aber jetzt gebe ich euch andere Erleuchtungen, damit ihr euch von nun an in dieses Reich verliebt, das euch erwartet und dessen Wert unermesslich ist.

Hört: Ein Mann, der zufällig auf einen Acker gegangen war, um dort Blumenerde für seinen Garten zu holen, findet, während er mühsam schaufelt, eine Ader von kostbarem Metall. Was tut der Mann? Er deckt den eben entdeckten Schatz wieder mit Erde zu und schimpft nicht über die vermehrte Arbeit; denn die Entdeckung ist der Mühe wert. Dann geht er nach Hause, kramt seinen ganzen Reichtum an Geld und Wertsachen zusammen und verkauft alles, um viel Geld zu haben. Schließlich sucht er den Besitzer des Feldes auf und sagt zu ihm: „Dein Acker gefällt mir. Wieviel willst du dafür haben? Ich möchte ihn kaufen.“ „Aber ich verkaufe ihn nicht“, sagt der andere. Der Mann bietet immer höhere Summen an, die den Wert des Ackers weit übertreffen, und überzeugt endlich den Besitzer, der bei sich denkt: „Dieser Mann ist ein Narr! Und weil er es ist, ziehe ich meinen Vorteil daraus. Ich nehme die Summe, die er mir bietet. Das ist kein Betrug, denn er will sie ja freiwillig geben. Mit dieser Summe kann ich mir drei andere, weit schönere Äcker kaufen“, und er schließt den Verkauf ab in der Überzeugung, ein glänzendes Geschäft gemacht zu haben. Doch ist es der andere, der das glänzende Geschäft macht; denn er entledigt sich der Gegenstände, die von Dieben gestohlen werden, verlorengehen oder verderben können, und verschafft sich einen Schatz, dessen wahrer Wert unermesslich ist. Es lohnt sich daher, für diesen Erwerb alles andere hinzugeben. Er bleibt für einige Zeit der Besitzer des Ackers; aber in Wirklichkeit hat er darin einen immerwährenden Schatz verborgen.

Ihr habt dies verstanden und macht es wie der Mann im Gleichnis. Ihr gebt die vergänglichen Reichtümer weg, um das Himmelreich zu besitzen. Ihr verkauft sie den Törichten der Welt und lasst euch verspotten, wenn die Welt euer Handeln als dumm beurteilt. Handelt weiterhin so, handelt immer so, und euer Vater, der im Himmel ist, wird euch eines Tages frohlockend euren Platz im Himmel geben.

Kehrt jetzt zu euren Häusern zurück, bevor der Sabbat beginnt, und denkt am Tag des Herrn an das Gleichnis vom Schatz im Acker, der das Himmelreich ist. Der Friede sei mit euch.»

Die Leute entfernen sich langsam auf den Wegen und Pfaden, während Jesus in der Abenddämmerung nach Kapharnaum zurückkehrt.