25.08.2016

DAS GLEICHNIS VOM WACHSAMEN HAUSHERRN

nach Maria Valtorta

Wacht also, denn ihr wißt nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Denkt über diese Worte nach: Wenn der Hausvater wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, dann würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Daher wacht und betet. Seid immer für mein Kommen bereit. Laßt eure Herzen nicht abstumpfen durch Mißbräuche und Unmäßigkeit aller Art, laßt euren Geist nicht ablenken oder unempfänglich machen für die Dinge des Himmels durch übermäßige Sorge um die irdischen Dinge, damit ihr nicht überraschend und unvorbereitet dem Tod anheimfallt. Denn denkt daran, alle müßt ihr sterben. Alle Menschen, die geboren wurden, müssen sterben, und dieser Tod ist die Ankunft Christi für den Einzelnen und das damit verbundene Gericht, das sich dann für die ganze Welt wiederholt bei der feierlichen Ankunft des Menschensohnes. Was wird mit dem treuen und klugen Knecht geschehen, den der Hausherr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen in seiner Abwesenheit Speise zu geben? Selig wird er sein, wenn der Herr unvorhergesehen zurückkommt und ihn antrifft, während er eifrig, gerecht und liebevoll seine Pflicht tut. Wahrlich, ich sage euch, er wird zu ihm sagen: „Komm, du guter und getreuer Knecht. Du hast die Belohnung verdient. Nimm sie und verwalte alle meine Güter.“

Wenn er aber nur gut und treu zu sein scheint und es nicht ist, wenn sein Inneres so böse ist wie sein Äußeres heuchlerisch, wenn er in seinem Herzen spricht, nachdem der Herr abgereist ist: „Der Herr kommt noch lange nicht. Machen wir uns ein angenehmes Leben“, wenn er anfängt, seine Mitknechte zu schlagen und zu mißhandeln und ihnen Nahrung und anderes vorenthält, um mehr Geld mit den Schlemmern und Trinkern vergeuden zu können, was wird dann geschehen? Der Herr wird überraschend zurückkehren, wenn der Knecht am wenigstens daran denkt, wird den Übeltäter ertappen, ihm Amt und Geld wegnehmen und ihn verbannen, wohin die Gerechtigkeit es verlangt. Und dort wird er bleiben. Ebenso wird es dem unbußfertigen Sünder ergehen, der nicht daran denkt, wie nahe der Tod und das Gericht sein können, der schwelgt und Mißbrauch treibt und dabei sagt: „Später werde ich bereuen.“ Wahrlich, ich sage euch, er wird keine Zeit mehr dazu haben und wird verdammt werden, auf ewig an dem furchtbaren Ort zu weilen, wo es nur Gotteslästerung, Tränen und Qual gibt. Und er wird ihn nur verlassen beim Jüngsten Gericht, wenn er sich wieder mit seinem auferstandenen Fleisch bekleidet, um in seiner Ganzheit vor dem Endgericht zu erscheinen, so wie er in seiner Ganzheit zur Zeit seines Erdenlebens gesündigt hat; und mit Leib und Seele wird er vor seinen Richter Jesus treten, den er nicht als seinen Erlöser wollte.