06.05.2016

DER SCHMERZ DER TRENNUNG UND DIE FREUDE DES WIEDERSEHENS

nach Maria Valtorta

Noch eine kleine Weile sehen wir uns. Dann seht ihr mich nicht mehr. Und wiederum eine kleine Weile, und ihr seht mich wieder.

Ihr murrt untereinander und in euren Herzen. Hört ein Gleichnis. Das letzte eures Meisters. Wenn eine Frau empfangen hat und die Stunde der Geburt naht, hat sie Trauer, denn sie leidet und stöhnt. Hat sie aber das Kind geboren und drückt es an ihr Herz, hört aller Schmerz auf, und die Trauer wandelt sich in Freude, denn ein Mensch ist zur Welt gekommen.

So wird es auch euch ergehen. Ihr werdet weinen, und die Welt wird euch verspotten. Aber dann wird eure Trauer sich in Freude wandeln. Eine Freude, die die Welt nicht kennt. Jetzt seid ihr traurig. Aber wenn ihr mich wiederseht, wird euer Herz voll einer Freude sein, die euch niemand mehr nehmen kann. Eine so große Freude wird es sein, dass sie jedes Bedürfnis des Geistes, des Herzens und des Fleisches in den Schatten stellt. Ihr werdet euch ganz der Freude, mich wiederzusehen, hingeben und alles andere vergessen. Aber gerade von da an könnt ihr alles in meinem Namen erbitten, und es wird euch vom Vater gegeben werden, damit eure Freude noch zunehme. Bittet, bittet und ihr werdet empfangen.

Es kommt die Stunde, da ich offen zu euch vom Vater sprechen werde; denn ihr werdet treu gewesen sein in der Prüfung, und alles wird überstanden sein. Daher wird eure Liebe vollkommen sein, denn sie hat euch Kraft in der Prüfung verliehen. Und was euch fehlt, dass werde ich ergänzen. Ich werde es von meinen unendlichen Schätzen nehmen und sagen: „Vater, sieh. Sie haben mich geliebt und haben geglaubt, dass ich von dir komme.“ Ich bin in die Welt herabgekommen und verlasse euch nun. Ich gehe zum Vater und bitte für euch.»