23.05.2016

DIE BEGEGNUNG MIT DEM REICHEN JÜNGLING

nach Maria Valtorta

Wieder ein sehr schöner Aprilmorgen. Erde und Himmel entfalten ihre ganze frühlingshafte Pracht. Alles atmet Licht, Gesang, Duft, und die Luft ist voller Licht, festlichen Stimmen, Liebe und Wohlgeruch. Ein kurzer Regen muss in der Nacht gefallen sein, denn die Straßen sind dunkel und staubfrei, aber nicht schlammig. Er hat die Halme und Blätter gewaschen, die nun, strahlend vor Sauberkeit, in einer sanften Brise erzittern, die von den Bergen über die fruchtbare Ebene vor Jericho weht. Von den Ufern des Jordan steigen ständig Leute herauf, die von der anderen Seite übergesetzt haben oder auf dem Weg am Fluß entlang gekommen sind und nun auf der Straße weiterwandern, die direkt nach Jericho und Doko führt, wie die Wegweiser anzeigen. Und unter den vielen Hebräern, die sich von allen Seiten nach Jerusalem zum Fest begeben, befinden sich auch Händler aus anderen Regionen und Hirten mit den blökenden, nichtsahnenden Opferlämmern.

Viele erkennen und grüßen Jesus. Es sind dies Hebräer aus Peräa, der Dekapolis und noch weiter entfernten Orten. Auch eine Gruppe von Caesarea Paneas ist dabei. Und Hirten, die, da sie mit ihren Herden ein nomadenähnliches Dasein führen, den Meister kennen, ihm schon irgendwo einmal begegnet sind oder durch die Jünger von ihm gehört haben.

Einer verbeugt sich vor Jesus und sagt: «Darf ich dir das Lamm schenken?»

«Du sollst das Lamm nicht verschenken, Mann. Es ist dein Verdienst.»

«Oh, es ist meine Dankbarkeit. Du erinnerst dich nicht an mich. Aber ich mich an dich. Ich bin einer von den vielen, die du geheilt hast. Du hast meinen Hüftknochen, der mir sehr zu schaffen machte, wiederhergestellt, was keinem anderen gelungen war. Ich gebe dir das Lamm sehr gerne. Das schönste, dass ich habe. Dieses hier. Für das Freudenmahl. Ich weiß, dass du für das Opfer eines kaufen musst. Aber für das Freudenmahl. Du hast mir so viel gegeben. Nimm es, Meister.»

«Ja, nimm es doch. Es ist gespartes Geld. Oder vielmehr: auf diese Weise können wir wenigstens essen; denn mit all dieser Verschwendung habe ich kein Geld mehr», sagt Iskariot.

«Verschwendung? Aber wir haben doch seit Sichern nicht das Geringste mehr ausgegeben!» sagt Matthäus.

«Auf jeden Fall habe ich kein Geld mehr. Das letzte habe ich Merod gegeben.»

«Hör zu, Mann», sagt Jesus zu dem Hirten, um Judas zum Schweigen zu bringen, «ich gehe jetzt nicht nach Jerusalem und kann das Lamm nicht mitnehmen. Sonst würde ich es gerne annehmen, um dir zu zeigen, dass ich dein Geschenk schätze.»

«Aber später wirst du in die Stadt gehen und an den Festtagen wirst du dort sein. Du wirst eine Unterkunft haben. Sage mir, wo sie sich befindet, und ich werde das Lamm deinen Freunden übergeben...»

«Ich habe nichts dergleichen... Aber in Nob habe ich einen alten, armen Freund. Höre mir gut zu: Am Tag nach dem Ostersabbat wirst du in der Frühe nach Nob gehen und Johannes, dem Ältesten von Nob – alle kennen ihn – sagen: „Dieses Lamm schickt dir Jesus von Nazareth, dein Freund, damit du diesen Tag mit einem Freudenmahl feiern kannst; denn eine größere Freude als die heutige gibt es für die wahren Freunde des Christus nicht.“ Wirst du das tun?»

«Wenn du es willst, werde ich es tun.»

«Du wirst mir damit eine Freude machen. Nicht vor dem Tag nach dem Sabbat, vergiß es nicht. Und erinnere dich der Worte, die ich dir gesagt habe. Geh nun. Der Friede sei mit dir. Und bewahre dein Herz in diesem Frieden in künftigen Tagen. Vergiß auch dies nicht und glaube weiterhin an meine Wahrheit. Leb wohl.»

Menschen sind herbeigekommen, um das Gespräch mitanzuhören, und sie gehen erst auseinander, als der Hirte seine Herde antreibt und sie so zwingt, sich zu zerstreuen. Jesus folgt im Kielwasser der Herde.

Die Leute flüstern: «Also geht er wirklich nach Jerusalem? Aber weiß er denn nicht, dass er mit dem Bann belegt ist?»

«Nun, niemand kann einem Sohn des Gesetzes verbieten, am Passahfest vor dem Herrn zu erscheinen. Ist er eines öffentlichen Vergehens schuldig? Nein. Denn, wenn er es wäre, hätte ihn der Statthalter gefangennehmen lassen, wie den Barabbas.»

Und andere: «Hast du das gehört? Er hat weder Unterkunft noch Freunde in Jerusalem. Sollten ihn denn alle verlassen haben? Auch der von den Toten Erweckte? Das ist aber eine schöne Dankbarkeit!»

«Schweige! Die beiden dort sind die Schwestern des Lazarus. Ich bin aus der Gegend von Magdala und kenne sie gut. Wenn die Schwestern bei ihm sind, beweist das, dass die Familie des Lazarus ihm treu geblieben ist.»

«Vielleicht wird er es nicht wagen, in die Stadt hineinzugehen.»

«Da hat er recht.»

«Gott wird es ihm verzeihen, wenn er draußen bleibt.»

«Es ist nicht seine Schuld, wenn er nicht zum Tempel hinaufgehen kann.»

«Er ist klug und weise. Wenn er gefangengenommen würde, wäre alles zu Ende, bevor seine Stunde gekommen ist.»

«Gewiß ist er noch nicht bereit, zu unserem König ausgerufen zu werden, und will daher nicht in Gefangenschaft geraten.»

«Man sagt, dass er, während man ihn in Ephraim vermutete, viele Orte und sogar die Nomadenstämme aufgesucht habe, um seine Anhänger und Truppen vorzubereiten und sich die Hilfe mächtiger Leute zu sichern.»

«Wer hat dir denn das erzählt?»

«Das sind die üblichen Lügen. Er ist der heilige König und kein König, der ein Heer anführt.»

«Vielleicht wird er das zusätzliche Passahfest feiern. Da ist es leichter, unbemerkt zu bleiben. Das Synedrium wird nach den Festtagen aufgelöst, und die Synedristen gehen nach Hause, um bei der Ernte dabeizusein. Bis Pfingsten werden sie sich dann nicht wieder versammeln.»

«Und wenn die Synedristen fort sind, wer soll ihm dann noch schaden? Sie sind die wahren Schakale!»

«Hin... Ob er so vorsichtig sein wird? Das wäre zu menschlich. Er ist mehr als ein Mensch, und seine Klugheit wird ihn nicht feige werden lassen.»

«Feige? Warum? Man kann doch jemandem nicht Feigheit nachsagen, nur weil er sich für seine Mission schont.»

«Es wäre trotzdem Feigheit, denn Gott ist wichtiger als jede Mission, und der Dienst Gottes hat Vorrang vor allen anderen Dingen.»

Dies sind die Gespräche, die geführt werden. Jesus tut, als ob er nichts hören würde.

Judas des Alphäus bleibt stehen, um auf die Frauen zu warten, die mit dem Knaben etwa dreißig Schritte zurückgeblieben sind, und sagt, als sie ihn eingeholt haben, zu Nike: «Ihr habt aber viel verschenkt, nachdem wir Sichern verlassen haben.»

«Warum?»

«Judas hat keinen Pfennig mehr. Deine neuen Sandalen, Benjamin, können wir vergessen. Es ist halt Schicksal. Nach Thersa konnten wir nicht hineingehen, und selbst wenn wir es gekonnt hätten, wäre kein Geld dagewesen, um etwas zu kaufen... Du wirst eben so nach Jerusalem gehen müssen...»

«Zuerst kommt Bethanien», sagt Martha lächelnd.

«Und vorher kommt Jericho und mein Haus», sagt Nike ebenfalls lächelnd.

«Und zuallererst komme ich. Ich habe es ihm versprochen und ich werde mein Versprechen halten. Das ist eine Reise der Erfahrungen! Nun weiß ich, was es heißt, keine Didrachme mehr zu besitzen. Nun werde ich erfahren, was es heißt, aus Not etwas verkaufen zu müssen», sagt Maria von Magdala.

«Aber was willst du denn verkaufen, Maria, da du doch keinen Schmuck mehr trägst?» fragt Martha verwundert.

«Meine großen silbernen Haarnadeln. Es sind viele. Aber um diese unnütze Last zu halten, genügen auch Nadeln aus Eisen. Ich werde sie verkaufen. Jericho ist voll von Leuten, die solche Dinge kaufen. Heute ist Markttag, und auch morgen, wie immer bei solchen Anlässen!»

«Aber Schwester!»

«Was? Du nimmst Ärgernis daran, dass man mich für arm genug halten könnte, die silbernen Haarnadeln verkaufen zu müssen? Oh, hätte ich dir immer nur diese Art von Ärgernis gegeben! Es war doch viel schlimmer, als ich mich, ohne in Not zu sein, an mein eigenes und das Laster anderer verkauft habe.»

«Schweig doch! Da ist ein Knabe, der nichts davon weiß.»

«Er weiß noch nichts davon. Vielleicht weiß er noch nicht, dass ich einst die Sünderin war. Morgen aber würde er es von denen erfahren, die mich hassen, weil ich nicht mehr die von früher bin. Und vielleicht würden sie ihm auch Dinge erzählen, die ich – so groß meine Sünde auch gewesen sein mag – nicht getan habe. Es ist daher besser, er erfährt von mir, was der Herr vermag, der ihn aufgenommen hat: Er hat aus einer Sünderin eine Büßerin gemacht und aus einer Toten eine Auferstandene. Aus mir, der im Geist Toten, und aus Lazarus, dem körperlich Toten, hat er zwei Lebende gemacht. Denn das haben wir dem Rabbi zu verdanken, o Benjamin! Denke immer daran und liebe ihn von ganzem Herzen, denn er ist wahrlich der Sohn Gottes.»

Ein Stau auf der Straße hat Jesus aufgehalten, und so holen ihn die Apostel und die Frauen ein. Jesus sagt: «Geht ihr schon voraus nach Jericho. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch in die Stadt hineingehen. Ich gehe nach Doko mit diesem hier. Am Abend werde ich wieder bei euch sein.»

«Ach, warum schickst du uns weg? Wir sind nicht müde», protestieren alle.

«Weil ich möchte, dass ihr, oder wenigstens einige von euch, die Jünger benachrichtigen, dass ich morgen bei Nike sein werde.»

«Wenn es so ist, Herr, werden wir gehen. Kommt, Elisa, und du, Johanna, du, Susanna und Martha. Wir werden alles vorbereiten», sagt Nike.

«Und ich und das Kind werden einkaufen gehen. Segne uns, Meister, und komm bald wieder. Und du, Mutter, bleibst du?»

«Ja, ich bleibe bei meinem Sohn.»

Sie trennen sich. Bei Jesus bleiben nur die drei Marien: seine Mutter, deren Schwägerin Maria des Kleophas und Maria Salome.

Jesus verläßt die Straße nach Jericho und nimmt einen Seitenweg, der nach Doko führt. Kurz darauf stoßen sie auf eine Karawane, die ich weiß nicht woher kommt, eine reiche Karawane, die gewiss von sehr weit her kommt, denn die Frauen reiten auf Kamelen in schwankenden Aufbauten oder Sänften auf den Höckern der Tiere, während die Männer auf feurigen Pferden oder anderen Kamelen reiten. Ein junger Mann löst sich aus der Gruppe. Er läßt sein Kamel niederknien, gleitet aus dem Sattel und geht auf Jesus zu. Ein rasch herbeigeeilter Diener hält das Kamel am Zaum.

Der Jüngling wirft sich vor Jesus auf die Knie, verneigt sich tief und sagt: «Ich bin Philippus des Kanatha und Sohn wahrer Israeliten, und ich bin ein wahrer Israelit geblieben. Bis zum Tod meines Vaters war ich ein Jünger des Gamaliel; dann musste ich das Geschäft übernehmen. Mehr als einmal habe ich dir zugehört. Ich kenne deine Werke. Ich strebe ein besseres Leben an, um das ewige Leben zu erwerben, dass du denen verheißen hast, die dein Reich in ihrem Innern errichten. Sage mir also, guter Meister: was muss ich tun, um das ewige Leben zu haben?»

«Warum nennst du mich gut? Gott allein ist gut.»

«Du bist der Sohn Gottes und gut wie dein Vater. Oh, sage mir, was ich tun muss.»

«Um in das ewige Leben einzugehen, musst du die Gebote halten.»

«Welche, mein Herr? Die alten oder deine Gebote?»

«In den alten sind meine Gebote enthalten. Meine Gebote ändern nichts an den alten. Es sind immer dieselben: Du sollst mit wahrer Liebe den einen, wahren Gott anbeten und die Vorschriften des Kultes befolgen; du sollst nicht töten, nicht stehlen, nicht Ehebruch begehen, kein falsches Zeugnis ablegen, Vater und Mutter ehren und dem Nächsten nicht schaden, sondern ihn lieben wie dich selbst. Wenn du dies tust, wirst du das ewige Leben erwerben.»

«Meister, alle diese Dinge habe ich von Kindheit an befolgt.»

Jesus schaut ihn liebevoll an und fragt sanft: «Und es scheint dir noch nicht genug zu sein?»

«Nein, Meister. Das Reich Gottes in uns und im anderen Leben ist etwas Großes. Eine unendliche Gabe ist Gott, der sich uns schenkt. Ich fühle, dass alles, was Pflicht ist, zu wenig ist im Vergleich zum Allumfassenden, Unendlichen, Vollkommenen, der sich uns schenkt, und ich glaube, dass wir ihn verdienen müssen durch Größeres als das, was verlangt wird, um nicht verdammt zu werden und ihm wohlgefällig zu sein.»

«Du hast recht. Um vollkommen zu sein, fehlt dir noch eines. Wenn du vollkommen sein willst, wie unser Vater im Himmel es wünscht, geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen; dann wirst du einen Schatz im Himmel haben und vom Vater geliebt werden, der seinen Schatz für die Armen auf Erden hingegeben hat. Dann komm und folge mir nach.»

Der Jüngling wird traurig und nachdenklich. Dann steht er auf und sagt: «Ich werde deinen Rat bedenken ...» und er entfernt sich betrübt.

Judas lächelt spöttisch und murmelt: «Also bin ich nicht der einzige, der das Geld liebt!»

Jesus wendet sich um und schaut ihn an... Dann schaut er die anderen elf Gesichter an, die ihn umgeben, und seufzt: «Wie schwer ist es für einen Reichen, ins Himmelreich einzugehen, denn sein Tor ist schmal und der Weg dorthin beschwerlich, und wer beladen ist mit der großen Last der Reichtümer kann ihn nicht gehen noch das Tor durchschreiten. Um dort einzugehen, darf man nur geistige Schätze der Tugend sammeln und muss sich von aller Anhänglichkeit an irdische und eitle Dinge befreien.» Jesus ist sehr traurig...

Die Apostel schauen einander heimlich an...

Jesus fährt fort, während er der Karawane des reichen Jünglings, die sich entfernt, nachblickt: «Wahrlich, ich sage euch, leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in den Himmel.»

«Aber wer kann dann gerettet werden? Durch das Elend wird man oft zum Sünder, aus Neid oder mangelnder Achtung vor dem Eigentum anderer, oder aus Zweifel an der Vorsehung. Der Reichtum ist ein Hindernis für die Vollkommenheit... Wer also kann dann noch gerettet werden?»

Jesus schaut sie an und sagt: «Was für die Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich, denn für ihn ist alles möglich. Es genügt, dass der Mensch ihm, seinem Herrn, mit gutem Willen hilft. Guten Willen haben heißt, den erhaltenen Rat annehmen und sich bemühen, den Reichtümern entsagen zu lernen und frei zu werden. Frei von allen irdischen Banden, um Gott nachfolgen zu können. Denn die wahre Freiheit hat der Mensch erlangt, wenn er der Stimme Gottes folgt, die ihre Befehle leise seinem Herzen eingibt, wenn er weder der Sklave seiner selbst, noch der Welt, und daher auch nicht der Sklave Satans ist. Der Mensch soll die herrliche Willensfreiheit gebrauchen, die Gott ihm geschenkt hat, um frei und ausschließlich das Gute zu wollen und so das ewig strahlende, freie, selige Leben zu erlangen. Auch der Sklave des eigenen Lebens soll man nicht sein, wenn man sich, um es zu erhalten, dem Willen Gottes widersetzt. Ich habe es euch gesagt: „Wer sein Leben verliert aus Liebe zu mir und um Gott zu dienen, wird es für alle Ewigkeit gewinnen.“»

«Schau! Wir haben alles verlassen, um dir zu folgen, auch die erlaubten Dinge. Was werden wir dafür erhalten? Werden wir in dein Reich eingehen?» fragt Petrus.

«Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, alle, die mir auf diese Weise nachgefolgt sind und auch in Zukunft nachfolgen werden – denn man hat immer Zeit, um die bisher begangenen Fehler und Sünden wiedergutzumachen, man hat immer Zeit, solange man auf Erden weilt und Tage bleiben, in denen man für das begangene Böse Sühne leisten kann – sie werden mit mir in meinem Reich sein. Wahrlich, ich sage euch, ihr, die ihr mir nachgefolgt seid und wiedergeboren wurdet, werdet auf Thronen sitzen und die Stämme der Erde richten, zusammen mit dem Menschensohn, der auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird. Wahrlich, ich sage euch noch, jeder, der aus Liebe zu meinem Namen Haus, Felder, Vater, Mutter, Brüder, Frau, Kinder und Schwestern verläßt, um die Frohe Botschaft zu verbreiten und mein Nachfolger in dieser Welt zu sein, wird das Hundertfache in dieser Zeit und das ewige Leben in der kommenden Zeit haben.»

«Aber wenn wir alles verlieren, wie können wir dann unseren Besitz hundertfach vermehren?» fragt Judas von Kerioth.

«Ich wiederhole euch: Was den Menschen unmöglich ist, dass ist Gott möglich. Und Gott wird denen das Hundertfache an geistiger Freude geben, die es als Menschen in dieser Welt verstanden haben, Kinder Gottes zu sein, also geistige Menschen. Sie werden wahre Freude hier und im Jenseits erleben. Und weiter sage ich euch, nicht alle, die scheinbar die Ersten sind und es auch sein müßten, da sie mehr als alle anderen empfangen haben, sind wirklich die Ersten. Und nicht alle, die scheinbar die Letzten sind, und weniger als die Letzten, da sie scheinbar nicht zu meinen Jüngern und nicht einmal zum auserwählten Volk gehören, werden die Letzten sein. Wahrlich, viele der Ersten werden die Letzten sein, und viele der Letzten, Allergeringsten, werden die Ersten sein... Aber dort ist schon Doko. Geht alle voraus, mit Ausnahme des Judas von Kerioth und des Zeloten. Geht und kündigt mich denen an, die mich brauchen.»

Und Jesus wartet mit den beiden zurückgebliebenen Aposteln auf die drei Marien, die in einigem Abstand folgen.