09.07.2016

„FÜRCHTET EUCH NICHT, DER VATER KENNT EUCH.»

nach Maria Valtorta

Denkt immer daran, dass der Jünger nicht mehr ist als der Meister, und der Diener nicht mehr als sein Herr. Daher soll sich der Jünger damit begnügen, wie sein Meister zu sein, und das ist schon eine unverdiente Ehre; und der Diener damit, wie der Herr zu sein, und es ist schon übernatürliche Güte, wenn euch dies gewährt wird.

Wenn sie den Herrn des Hauses Beelzebub genannt haben, wie werden sie dann seine Knechte nennen? Und können die Knechte aufbegehren, wenn der Herr nicht aufbegehrt, weder haßt noch verflucht, sondern ruhig in seiner Gerechtigkeit sein Werk fortsetzt und sein Gericht auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt: wenn er nämlich alles versucht haben wird, um zu überzeugen, und das hartnäckige Verharren in der Sünde gesehen hat? Nein, die Knechte dürfen nicht tun, was der Herr nicht getan hat. Sie sollen ihn vielmehr nachahmen und bedenken, dass auch sie Sünder sind, während er ohne Sünde war.

Fürchtet daher die nicht, die euch „Dämonen“ nennen. Die Wahrheit wird eines Tages erkannt werden, und dann wird man sehen, wer die Dämonen gewesen sind: ihr oder sie. Es ist nichts so verborgen, dass es nicht aufgedeckt, und nichts so geheim, dass es nicht bekannt werden würde.

Das sage ich euch jetzt, bei Nacht und im geheimen, denn die Welt ist nicht würdig, alle Worte des Wortes zu hören, und die Stunde ist noch nicht gekommen, da auch die Unwürdigen sie erfahren werden. Wenn aber die Stunde gekommen ist, da alles bekannt sein soll, müßt ihr alles, was ich euch jetzt mehr in die Seele als ins Ohr flüstere, im Licht und von den Dächern verkünden. Denn dann wird die Welt mit dem Blut getauft sein, und dieser Schild gegen Satan wird es der Welt ermöglichen – wenn sie will – die Geheimnisse Gottes zu begreifen; Satan wird nur jenen schaden können, die nach dem Bisse Satans verlangen und ihn meinem Kuß vorziehen. Aber acht von zehn Teilen der Welt wollen nicht begreifen; nur Minderheiten sind wißbegierig, um alles befolgen zu können, was zu meiner Lehre gehört. Das spielt keine Rolle. Da man die beiden heiligen Teile nicht von der Masse der Ungerechten trennen kann, predigt meine Lehre selbst von den Dächern, predigt sie von den Höhen der Berge, auf den grenzenlosen Meeren und in den Eingeweiden der Erde. Wenn die Menschen nicht hören wollen, werden die Vögel und die Winde, die Fische und die Wellen die göttlichen Worte vernehmen; und die Eingeweide der Erde werden das Echo an die unterirdischen Quellen, an die Mineralien, an die Metalle weitergeben, und alle werden sich daran erfreuen, denn auch sie sind von Gott erschaffen, um der Schemel meiner Füße und die Freude meines Herzens zu sein.

Fürchtet jene nicht, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können; fürchtet nur ihn, der euere Seele ins Verderben stürzen und sie beim Letzten Gericht dem auferstandenen Körper wieder einverleiben kann, um sie ins höllische Feuer zu werfen. Fürchtet euch nicht! Verkauft man nicht zwei Sperlinge für einen Pfennig? Und doch, wenn der Vater es nicht erlaubt, wird keiner von ihnen trotz aller Nachstellungen der Menschen gefangen. Fürchtet euch daher nicht! Der Vater kennt euch. Auch die Haare eures Hauptes hat er gezählt. Und ihr bedeutet ihm viel mehr als viele Sperlinge!

Und ich sage euch, wer mich vor den Menschen bekennen wird, den werde auch ich vor dem Vater, der im Himmel ist, bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater verleugnen. Bekennen heißt: meine Lehre befolgen und in die Tat umsetzen; verleugnen heißt: meinen Weg verlassen aus Feigheit, aus dreifacher Begierde, aus niedriger Berechnung oder aus menschlicher Rücksicht auf einen der eurigen, der gegen mich ist. So wird es kommen.