02.08.2017

Hl. Maximus der Bekenner (um 580-662), Mönch und Theologe zum Evangelium vom 02.08.2017

Das Himmelreich gleicht einem im Acker vergrabenen Schatz

Manche glauben, dass sie keinerlei Anteil haben an den Gaben des Heiligen Geistes. Aufgrund ihrer Nachlässigkeit im Halten der Gebote wissen sie nicht, dass, wer unverbrüchlich am Glauben an Christus festhält, alle göttlichen Gaben in sich vereinigt. Sobald wir aus Trägheit es unterlassen, ihm tätige Liebe, die wir ihm schulden, auch zu erweisen – die Liebe eben, die uns die in uns verborgenen Schätze Gottes zeigt, − ist es unvermeidlich, dass wir glauben, keinen Anteil an den göttlichen Gaben zu haben.

Wenn durch den Glauben Christus in unseren Herzen wohnt, wie der Apostel Paulus sagt (vgl. Eph 3,17), und wenn in ihm alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind (vgl. Kol 2,3), so bedeutet das doch, dass alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis in unseren Herzen verborgen sind. Aber sie enthüllen sich einem jeden nur in dem Maß, wie er sich läutert, und diese Läuterung wird durch die Gebote hervorgerufen. Solcher Art ist der im Acker deines Herzens verborgene Schatz: du hast ihn nur noch nicht gefunden, weil du träge bist. Denn hättest du ihn gefunden, dann hättest du alles verkauft und den Acker erworben. Aber jetzt hast du den Acker verlassen und suchst rings um ihn herum, dort, wo sich nichts anders finden lässt als Dornen und Gestrüpp. Darum sagt der Herr: „Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen“ (Mt 5,8). Sie werden ihn schauen, und sie werden die Schätze schauen, die in ihm sind – dann, wenn sie durch Liebe und Mäßigung geläutert sind. Und sie werden umso mehr schauen, je mehr sie geläutert sind.