04.08.2017

Hl. Maximus der Bekenner (um 580-662), Mönch und Theologe zum Evangelium vom 04.08.2017

„Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“

Der Logos, das Wort Gottes, ist dem Fleisch nach ein für alle Mal geboren. Weil er aber die Menschen so sehr liebt, möchte er geistig für alle, die sich danach sehnen, unaufhörlich geboren werden. Er wird ein kleines Kind und nimmt in ihnen Gestalt an, zusammen mit den Tugenden; er offenbart sich dem, der ihn aufnimmt, in dem Maße, wie dieser dazu bereit und fähig ist. Dabei mindert er den Glanz seiner eigenen Größe, aber nicht als Notwendigkeit, sondern weil er die Fähigkeit derer, die ihn sehen wollen, abschätzt und bemisst.

So offenbart sich uns das Wort Gottes immer nur auf die uns angemessene Weise und bleibt doch aufgrund der Unermesslichkeit seines Mysteriums für alle unsichtbar. In Anbetracht dieses gewaltigen Mysteriums sagt deshalb der Völkerapostel so treffend: „Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit“ (Hebr 13,8). Er sann über dieses Geheimnis, das der Verstand niemals ganz erforschen kann, ständig nach. Christus, der Gott ist, wird Kind…; er, der alles, was ist, aus dem Nichts geholt hat … Gott wird ganz Mensch, er verwirft nichts an der menschlichen Natur, außer der Sünde, die im Übrigen mit der Natur des Menschen nicht untrennbar verbunden ist … Die Inkarnation Gottes ist und bleibt ein großes Geheimnis…, allein der Glaube kann es erfassen; ein Glaube, der uns trägt, wenn unser Begreifen versagt; und der jenseits dessen angesiedelt ist, was wir in Worte fassen können.