09.09.2017

Hl. Makarius, der Ägypter (?-390), Mönch zum Evangelium vom 09.09.2017

„Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat“

In dem Mose gegebenen Gesetz ... ordnete Gott an, dass alle am Sabbat ausruhen sollten und keinerlei Arbeit verrichten dürften. Der Sabbat aber war „ein Abbild und Schatten“ (Hebr 8,5) des wahren Sabbat, den der Herr der Seele gewährt. Die Seele, die des wahren Sabbats für würdig befunden ist, stellt tatsächlich ihre beschämenden und erniedrigenden Tätigkeiten ein und erholt sich davon. Befreit von allen Werken der Finsternis, feiert sie den wahren Sabbat und genießt echten Frieden.

Einstmals gab es die Vorschrift, dass sogar die vernunftlosen Tiere sich am Sabbat ausruhen sollten. Weder durfte der Ochse unter das Joch gezwungen werden, noch der Esel Lasten tragen; denn selbst die Tiere ruhten sich von der schweren Arbeit aus. Als der Herr einer von uns wurde und uns den echten und ewigen Sabbat schenkte, brachte er der Seele Frieden, die, von der Last der Sünde niedergedrückt und grausamen Herren ausgeliefert, Werke der Ungerechtigkeit vollbrachte. Er hat sie befreit von der unerträglichen Last eitler und gemeiner Gedanken, vom bitteren Joch ungerechter Werke, und hat ihr Frieden verschafft.

Der Herr ruft den Menschen tatsächlich zum Ausruhen auf und lädt ihn ein: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen“ (Mt 11,28). Und alle Seelen, die ihm vertrauen und sich ihm anheimgeben... feiern einen echten, köstlichen und heiligen Sabbat, ein geistliches Fest in unbeschreiblicher Freude und Fröhlichkeit. Sie schenken Gott einen reinen Gottesdienst, einen Gottesdienst, der, weil er aus einem reinen Herzen hervorgeht, ihm gefällt. Das ist der echte, heilige Sabbat.