10.08.2017

Theodor von Mopsvestia (?-428), Bischof und Theologe zum Evangelium vom 10.08.2017

„Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird“ (Joh 12,23) [...] Nachdem er überraschend seine Verherrlichung ankündigt, die mit seiner Passion unvereinbar erschien, fährt Jesus fort: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (V. 24). „Mein Tod soll euch also nicht in Verwirrung stürzen. Das Weizenkorn ist allein, bevor es in die Erde fällt, doch einmal dort hineingefallen und gestorben, keimt es zu großer Pracht auf und bringt das Vielfache an Früchten hervor; es breitet seine Schätze vor allen aus und offenbart seine Schönheit. Denkt daran, dass es bei mir genauso ist. Jetzt bin ich allein und unbeachtet, unerkannt inmitten der Menge der Menschen. Wenn ich aber das Kreuzesleiden durchlitten haben werde, werde ich in großer Herrlichkeit auferstehen und viele Früchte hervorbringen.“ [...]

Nach diesen, ihn selbst betreffenden Ankündigungen ermahnt Jesus seine Jünger, ihm nachzufolgen: „Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt geringachtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.“ (V. 25) „So soll euch meine Passion nicht entsetzen [...] vielmehr sollt ihr selbst bereit sein, die gleichen Leiden zu erdulden, um dieselben Früchte hervorzubringen.“ Dann fügt er schlicht hinzu: „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren“ (V. 26). „Wer Anteil an meinen Leiden hat, wird ebenso an meiner Herrlichkeit Anteil haben; er wird auf ewig mit mir in der kommenden Welt vereint sein und wird Anteil an meiner Freude im Himmelreich haben. Auf diese Weise wird mein Vater diejenigen ehren, die mir treu gedient haben.“