13.04.2017

Hl. Ambrosius (339 — 397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer zur Fußwaschung = heutiges Evangelium

Du bist heraufgestiegen aus dem Taufbrunnen. Erinnere dich an das Lesestück des Evangeliums! Unser Herr Jesus nämlich hat im Evangelium seinen Jüngern die Füße gewaschen. Da er nun zu Simon Petrus kam, rief Petrus aus: „Du wäschst mir die Füße in Ewigkeit nicht!“ Er verstand das Geheimnis nicht, und darum lehnte er den Dienst ab; es dünkte ihn nämlich für zuviel für die Demut eines Dieners, wenn er den Dienst des Herrn sich ruhig gefallen ließe. Der Herr aber erwiderte ihm: „Wenn ich dir die Füße nicht wasche, wirst du keinen Teil an mir haben“ . Da Petrus dies hörte, rief er aus: „Herr, nicht allein die Füße, sondern auch die Hände und das Haupt“ . Da antwortete der Herr: „Wer gewaschen ist, bedarf nicht mehr, als dass er die Füße wasche, sondern ist ganz rein“ .

Petrus war rein. Aber den Fuß musste er waschen; denn er war als Erbfolger des ersten Menschen sündebehaftet, nachdem einmal die Schlange dessen Fuß nachgestellt und ihn irregeführt hatte. Die Fußwaschung an ihm bezweckt sonach die Tilgung des Erbsündlichen; denn unsere eigenen Sünden werden durch die Taufe nachgelassen

Erkenn zugleich, wie der Dienst der Niedrigkeit selbst ein Geheimnis birgt! Denn es spricht [der Heiland]: „Wenn ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen, wieviel mehr müßt auch ihr euch gegenseitig die Füße waschen!“ Nachdem er, der Urheber des Heils, auf dem Wege des Gehorsams uns erlöste, wieviel mehr müssen auch wir, seine Knechte, der Demut und des Gehorsams willfährigen Dienst leisten!