17.08.2017

Hl. Cyprian (um 200-258), Bischof von Karthago und Märtyrer zum Evangelium vom 17.08.2017

„Ertragt einander in Liebe, und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält“ (vgl. Eph 4,2). Einheit und Frieden können nicht aufrecht erhalten werden, wenn Brüder einander nicht durch gegenseitige Unterstützung Mut machen und dank der Geduld das Band des guten Einvernehmens bewahren [...]

Dem, der einem etwas Böses antut, nicht nur siebenundsiebzigmal, sondern absolut immer vergeben; seine Feinde lieben; für seine Gegner und Verfolger beten (Mt 5,39.44; 18,22) – wie soll man das können, wenn man nicht in der Geduld und in dem Wohlwohlen feststeht? Das sehen wir bei Stephanus [...]: er forderte keineswegs Rache, sondern betete für seine Henker um Vergebung und schrie: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apg 7,60). So handelte der erste Märtyrer Christi [...] Er verkündete nicht nur das Leiden Christi, sondern tat es ihm gleich an Geduld und Sanftheit.

Was ist über Zorn, Zwietracht und Rivalität zu sagen? Dafür ist in einem Christen kein Platz! In seinem Herzen soll die Geduld wohnen, dann findet sich in ihm keines dieser Übel [...] Der Apostel Paulus hat uns hierzu ermahnt: „Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes [...] Jede Art von Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus eurer Mitte!“ (Eph 4,30–31). Wenn der Christ den Verirrungen und Angriffen unserer gefallenen Natur wie einem wütenden Meer entkommt, und wenn er in Christi Hafen festmacht, wo Friede und Ruhe herrschen, dann darf er in seinem Herzen weder Wut noch Zank dulden. Er darf nicht Böses mit Bösem vergelten (Röm 12,17) und keinen Hass in sich zulassen.