20.11.2017

Hl. Gregor der Große (um 540-604), Papst und Kirchenlehrer zum Evangelium vom 20.11.2017

„Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“

Die Schrift stellt uns mit Bedacht diesen Blinden vor Augen, der am Wegrand sitzt und Almosen erbittet, denn die Wahrheit in Person hat gesagt: „Ich bin der Weg“ (Joh 14,6). Daher ist jeder, der die Klarheit des ewigen Lichts nicht kennt, ein Blinder.

Obwohl er schon an den Erlöser glaubt, sitzt er am Wegrand. Obwohl er schon glaubt, doch es versäumt, darum zu bitten, dass ihm das ewige Licht geschenkt wird, und obwohl er es versäumt, darum zu bitten, kann dieser Blinde am Wegrand sitzen, jedoch ohne um Almosen zu betteln. Doch wenn er glaubt, wenn er die Blindheit seines Herzens erkennt und darum bittet, das Licht der Wahrheit zu erhalten, dann ist er dieser Blinde, der am Wegrand sitzt und auch um Almosen bittet.

Wer also die Finsternis seiner Blindheit erkennt und die Entbehrung des ewigen Lichtes fühlt, der schreie aus der Tiefe seines Herzen, schreie mit ganzer Seele: „Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!“