22.05.2017

„Ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der immer bei euch sein wird.“

Als der Herr seinen Jüngern die Vollmacht gab, die Menschen in Gott wiedergeboren werden zu lassen, sagte er zu ihnen: „Geht zu allen Völkern und macht sie zu meinen Jüngern, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt 28,19). Tatsächlich hatte er durch die Propheten verheißen, diesen Geist auszugießen in den letzten Zeiten über seine Diener und Dienerinnen, damit sie prophezeiten... (Joel 3,1)... So hat unser Herr der Samariterin „lebendiges Wasser“ verheißen, „auf dass sie niemals mehr Durst habe“ und dass sie nicht mehr gezwungen ist, mühselig geschöpftes Wasser zu trinken, sondern ich sich selbst das Wasser vorfinde, das „in ihr eine Quelle sprudelnden Wassers zum ewigen Leben“ wird (Joh 4,10-14). Es geht darum, trinken zu können, was der Herr selbst vom Vater empfangen hat, das er seinerseits denen gibt, die in ihm bleiben, indem er den Heiligen Geist auf die ganze Erde aussendet...

Gideon hatte geweissagt, dass sich auf der ganzen Erde ein Tau herabsenken wird, der der Geist Gottes ist (Ri 6, 36-40). Das ist genau der Geist, der auf den Herrn herabgestiegen ist: „Der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Frömmigkeit, der Geist der Gottesfurcht“ (Jes 11, 2-3). Der Herr hat seinerseits der Kirche diesen Geist geschenkt, indem er aus den Himmeln den Beistand über die ganze Erde ausgegossen hat – dort, wo „der Satan wie ein Blitz herabgestürzt wurde“, nach den Worten des Herrn (Lk 10,18). Deshalb brauchten wir diesen Tau Gottes, damit wir nicht verzehrt und unfruchtbar würden, und damit dort, wo wir einen Ankläger haben (Offb 12,10), auch ein Beistand sei.

Denn der Herr hat den Mensch dem Heiligen Geist anvertraut, sein Eigentum, das in die Hand der Banditen gefallen war (vgl. Lk 10,30). Der Herr „wurde von Mitleid ergriffen, hat seine Wunden verbunden“, er gab „zwei Geldstücke“ (Vers 35) mit dem Bild des Königs, damit wir, nachdem wir durch den Geist „das Bild und die Inschrift“ (Lk 20,23) des Vaters und des Sohnes empfangen hätten, dieses Geldstück, das uns anvertraut wurde, Frucht tragen ließen und dem Herrn vielfach vermehrt zurückgeben könnten (vgl. Mt 25,14 ff.)