25.04.2017

Hl. Irenäus von Lyon (um 130 — um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer zum heutigen Evangelium

Der Herr aller Dinge hat seinen Aposteln die Vollmacht gegeben, das Evangelium zu verkünden. Und durch sie haben wir die Wahrheit kennengelernt, das heißt die Lehren des Sohnes Gottes. Ihnen hat der Herr gesagt: „Wer euch hört, der hört mich; wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.“ (Lk 10,16). Denn wir haben die Sorge für unser Heil nur durch diejenigen erkannt, die uns das Evangelium gebracht haben.

Dieses Evangelium hatten sie zuerst gepredigt. Dann haben sie es uns nach dem Willen Gottes in der Schrift übergeben, damit es uns „Säule und Fundament“ unseres Glaubens würde (vgl. 1 Tim 3,15). Es ist nicht gestattet zu sagen, das sie gepredigt haben, bevor sie das volle Verständnis erhalten hatten, wie einige vorzugeben wagen, die sich erkühnen, Verbesserer der Apostel zu sein. Hingegen ist es wahr, dass nach der Auferstehung unseres Herrn von den Toten und nachdem die Apostel mit der „Kraft aus der Höhe“ (Lk 24,49) bekleidet worden waren durch das Kommen des Heiligen Geistes, sie erfüllt wurden mit dem sicheren Wissen um alles und die vollkommene Erkenntnis besaßen. Dann gingen sie „bis an die Enden der Erde“ (Ps 19[18],5; Röm 10,18) und verkündeten die Frohe Botschaft von allen Wohltaten, die Gott uns zukommen läßt und predigten den Menschen den Frieden des Himmelreichs. Alle und jeder im Besonderen besaßen sie das Evangelium Gottes.