27.10.2017

Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer zu Gottes Verheißungen

Gott hat einen Zeitraum für seine Verheißungen festgelegt und einen Zeitraum zur Ausführung dessen, was er verheißen hatte. Die Zeit der Verheißungen war die Zeit der Propheten bis hin zu Johannes dem Täufer. In der Zeit zwischen Johannes und dem Ende erfüllen sich die Verheißungen. Gott ist treu, Gott, der sich zu unserem Schuldner gemacht hat, nicht etwa weil er empfinge, was unser ist, sondern weil er uns so Großes verheißt. Etwas verheißen, das genügte ihm nicht: er wollte sich auch schriftlich festlegen. So schloss er gleichsam einen Vertrag mit uns über seine Verheißungen, und zwar in der Weise, dass, wenn er damit beginnen würde, seine Verheißungen zu erfüllen, wir in der Schrift die Reihenfolge seiner Verheißungen verfolgen könnten. Deshalb war, wie wir wiederholt gesagt haben, die Zeit der Prophetien die Vorhersagung der Verheißungen.

Er hat das ewige Heil verheißen: beseligendes, unaufhörliches Leben zusammen mit den Engeln; das makellose, unvergängliche Erbe; die ewige Glorie; die Süße seines Antlitzes; heiliges Wohnen im Himmel und das Freisein von jeglicher Angst durch die Auferweckung von den Toten. Das ist seine Verheißung, das Ziel, auf das sich all unser Streben hinbewegt; und wenn wir dort angelangt sind, bemühen wir uns um nichts mehr, verlangen wir nichts mehr.

Und den Plan, nach dem wir dieses Endziel erreichen, hat er uns durch seine Verheißungen und Ankündigungen aufgezeigt. Er hat den Menschen tatsächlich Gottähnlichkeit verheißen, den Sterblichen Unsterblichkeit, den Sündern Rechtfertigung, den Verdemütigten Verherrlichung.