28.04.2017

Hl. Ephräm (306-373), Diakon in Syrien, Kirchenlehrer zur Brotvermehrung

In der Wüste hat unser Herr das Brot vermehrt und in Kana das Wasser in Wein verwandelt. So hat er den Gaumen seiner Jünger an sein Brot und an seinen Wein gewöhnt für die Zeit, wo er ihnen sein Fleisch und sein Blut geben würde. Er hat ihnen leicht verderbliches Brot, verderblichen Wein verkosten lassen, um in ihnen die Sehnsucht nach seinem lebenspendenden Fleisch und Blut zu wecken. Er hat diese schlichten Lebensmittel großzügig an sie ausgeteilt, damit sie erkannten, dass sein größtes Geschenk unentgeltlich sein würde. Er hat sie ihnen einfach geschenkt, obwohl sie sie hätten kaufen können: sie sollten wissen, dass von ihnen nicht verlangt würde, für Unbezahlbares zu bezahlen; denn sie konnten Brot und Wein bezahlen, nicht aber konnten sie sein Fleisch und Blut bezahlen.

Er hat uns nicht nur überreich beschenkt, sondern uns auch liebevoll behandelt. Denn er hat uns diese Kleinigkeiten unentgeltlich gegeben, damit wir bereitwillig zu ihm kämen, um das hohe Gut der Eucharistie umsonst zu empfangen. Das kleine Stück Brot und der Schluck Wein, die er austeilte, taten dem Gaumen wohl, das Geschenk seines Leibes und Blutes aber dient dem Geist. Er hat uns durch die Speisen, die dem Gaumen angenehm waren, angelockt, um uns dann zu dem hinzuziehen, was unserer Seele Leben schenkt...

Die Hand des Herrn vermag alles. Im Nu hat er Brot vermehrt. Was Menschen in zehnmonatiger Arbeit beginnen und formen, das haben seine beiden Hände in einem Augenblick gemacht... Aus ein paar Broten sind viele Brote entstanden. Es war wie beim ersten Segen: „Seid fruchtbar, vermehrt euch und bevölkert die Erde“ (Gen 1,28).