30.07.2017

Hl. Johannes Chrysostomus (345 — 407), Kirchenlehrer zum Evangelium vom 30.07.201

Die Gleichnisse vom Schatz und der Perle lehren beide dasselbe, nämlich dass das Evangelium allen Schätzen der Welt vorzuziehen ist. Noch verdienstvoller jedoch ist es, dies mit Freude und ohne Zaudern zu tun. Eines sollten wir nie vergessen: Auf alles verzichten, um Gott zu folgen, bedeutet eher einen Gewinn als einen Verlust. Die Verkündigung des Evangeliums ist in dieser Welt verborgen, gleich einem Schatz, einem Schatz von unvorstellbarem Wert.

Um in den Besitz dieses Schatzes zu gelangen, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: man muss auf die Güter der Welt verzichten und großen Mut besitzen. Es handelt sich ja um einen „Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.“ Diese einzigartige Perle stellt die Wahrheit dar, sie ist einmalig und unteilbar. Besitzt du eine Perle? Dann kennst du ja deinen Reichtum: Deine Perle, dein Reichtum, verbirgt sich in deiner hohlen Hand, und niemand weiß davon. Ebenso ist es mit dem Evangelium: Wenn du es mit Glauben umschließt, wenn es in deinem Herzen tief verborgen ist – welch ein Schatz! Du allein weißt davon Bescheid; die Ungläubigen, die weder wissen, um was es sich handelt, noch wie wertvoll es ist, haben keine Ahnung von deinem unvergleichlichen Reichtum.