31.07.2017

Hl. Maximus von Turin (? — um 420), Bischof zum Evangelium vom 31.07.2017

Zuerst sieht ein Senfkorn klein aus, unauffällig; man könnte es gering schätzen. Es schmeckt nach nichts, duftet nicht, lässt keine Süße vermuten. Sobald es aber zermahlen ist, verströmt es seinen Duft und zeigt seine Kraft. Es brennt, und es brennt so heftig, dass es schon erstaunlich ist, wie ein so kleines Körnchen ein derartiges Feuer entfalten kann ... So scheint auch der christliche Glaube zuerst klein zu sein, unauffällig und schwach. Er zeigt seine Kraft nicht, stellt seine Wirkkraft nicht zur Schau. Sobald er aber durch verschiedene Prüfungen in die Enge gerät, zeigt er seine Kraft, entfaltet seine Energie und verbreitet seinen glühenden Glauben an den Herrn. Das göttliche Feuer entfacht den Glauben zu einer derartigen Glut, dass der Glaube, selber ganz und gar glühend, die entflammt, die daran Anteil haben. Das bezeugen Kleopas und sein Gefährte im hl. Evangelium, als der Herr nach seiner Passion mit ihnen redet: „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ (Lk 24,32) [...]

Wir können den hl. Märtyrer Laurentius mit einem Senfkorn vergleichen. Er wurde durch vielfache Folterungen zermalmt und hat sich so vor der ganzen Welt den Ruhm eines herausragenden Märtyrers verdient. Während seines Erdendaseins war er demütig, unbeachtet und unauffällig; nachdem er gefoltert, zerfetzt und verbrannt war, hat er über alle Getreuen auf der ganzen Welt den Wohlgeruch seines Seelenadels verbreitet [...] Von außen gesehen, brannte dieser Märtyrer im Feuer eines grausamen Tyrannen; ein größeres Feuer jedoch, nämlich das seiner Liebe zu Christus, verzehrte ihn im Inneren. Vergeblich legt ein gottloser König Holz nach und schürt ein immer größeres Feuer; der hl. Laurentius spürt in seiner Glaubensglut die Flammen nicht mehr ... Irdisches Leiden kann ihm nichts mehr anhaben, denn seine Seele weilt schon im Himmel.