02.02.2018

Alfred Delp

Priester, Ordensmann, Journalist, Märtyrer

* 15. September 1907 in Mannheim in Baden-Württemberg

† 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee 

Alfred Delp, wurde am 15.September 1907 im Wöchnerinnenasyl Luisenheim in Mannheim geboren und zwei Tage später dort getauft. Bei der späteren katholischen Hochzeit der Eltern musste sein evangelischer Vater schriftlich zusagen, dass die aus dieser Ehe hervorgehenden Kinder katholisch getauft und erzogen werden. Dieses Versprechen konnte der Vater nicht einhalten, denn die junge Familie musste aus wirtschaftlichen Gründen bei den evangelischen Eltern des Vaters in Hüttenfeld leben, wo die Großmutter, stolz auf ihre evangelische Familientradition, die evangelische Erziehung des Jungen durchsetzte, was zu Dauerkonflikt in der Familie führte. Er besuchte die evangelische Volksschule und feierte am 28.März 1921 seine Konfirmation. Trotzdem hielt der 14-jährige weiterhin Kontakt zur katholischen Pfarrgemeinde. Nach einem Streit mit dem Pastor trennte sich der Jugendliche von der evangelischen Kirche. Bereits im Juni des gleichen Jahres erhielt er die Erstkommunion und wurde gefirmt. Er wurde durch die katholische Jugendbewegung „Bund Neudeutschland“ geprägt und trat gleich nach dem Abitur 1926 in den Jesuitenorden ein, wo seine intellektuelle Begabung und Belesenheit geschätzt, seine protestantischen Neigungen aber kritisiert wurden. Er studierte Theologie und Philosophie und promovierte mit einer Arbeit über Martin Heidegger. Als Erzieher und Lehrer wirkte er dann am Kolleg St.Blasien im Schwarzwald.

Schon früh setzte sich Delp mit dem Nationalsozialismus auseinander. 1937 wurde er zum Priester geweiht, wirkte als Arbeiterseelsorger und als Journalist bei der von Jesuiten herausgegebenen Monatszeitschrift „Stimmen der Zeit“, die 1939 verboten wurde, und war dann als Seelsorger in München-Bogenhausen tätig. Seine kritischen Predigten wurden geschätzt; die Unvereinbarkeit von Christentum und Nationalsozialismus war ihm unverkennbar: „Wo Konflikt ist, muss gefochten werden, ohne Kompromiss und Feigheit“. Delp setzte sich aktiv für verfolgte Juden ein. 1941 begegnete er in Berlin Helmuth James Graf von Moltke, der ihn für seinen Kreisauer Kreis gewann, wo er als Experte für Gesellschaft und Wirtschaft des von diesem Kreis geplanten deutschen Staates nach dem Ende der Nazi-Diktatur fungierte. Der Kreisauer Kreis stand im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, nach Graf von Stauffenbergs Attentat vom 20.Juli 1944 flog der Kreis auf, seine Mitglieder wurden verhaftet; Delp wurde am 28.Juli festgenommen und nach Berlin in die Strafanstalt Tegel gebracht. Dort wurde er schwer misshandelt und gefoltert. „Der Herrgott holt uns von allen Postamenten herunter“ kritzelte er gequält und verzweifelt mit gebundenen Händen auf einen Zettel. Während der Haftzeit machte ihm die Gestapo das Angebot der „Freilassung gegen Ordensaustritt“, was aber von Delp ausgeschlagen wurde. Delp legte am 8.Dezember 1944 in der Haftanstalt Berlin-Tegel seine letzten, feierlichen Gelübde ab.

Im Januar 1945 begann vor dem Volksgerichtshof unter Roland Freisler der Prozess wegen Hochverrats. Er wurde am 11. Januar 1945 zu Tode verurteilt und schrieb: „Nicht traurig sein. Betet für mich, ich helfe euch auch ..... Jetzt muss ich mich ganz loslassen .... Was auch immer kommen mag, es sei gegeben für Euch und dieses Volk als Samen und Opfer.“ Am 2. Februar 1945 wurde er im Gefängnis in Berlin-Plötzensee erhängt. Seine Asche wurde auf Feldern verstreut, die Veröffentlichung einer Todesanzeige verboten.