09.02.2018

Sel. Anna Katharina Emmerick

Nonne, Mystikerin

* 8. September 1774 in Coesfeld in Nordrhein-Westfalen

† 9. Februar 1824 in Dülmen in Nordrhein-Westfalen

Anna Katharina Emmerick wurde als fünftes von neun Kindern einer armen Familie geboren, die einen kleinen, abhängigen Bauernhof — einen Kotten — bewirtschaftete. Sie war zunächst Magd auf einem Bauernhof; arbeitete dann als Wandernäherin und versuchte mehrfach gegen den Willen ihrer Eltern in ein Kloster einzutreten; schließlich trat sie 1802 ins Augustinerkloster in Dülmen ein. Ihre letzten Lebensjahre waren geprägt von schwerer Krankheit; 1813 wurde ihre Stigmatisierung öffentlich, sie hatte biblische Visionen. Große Verehrung und zugleich schwere Verleumdungen waren die Folge. Eine ihrer Visionen enthüllte ihr das Grab und das Wohnhaus von Maria in Ephesus — heute Ruinen bei Selçuk in der Türkei. Clemens von Brentano schrieb in den Jahren 1818 bis 1824 Anna Katharinas Visionen auf und veröffentlichte sie — mit eigenen Anteilen — unter dem Titel Das bittere Leiden unseres Herrn Jesus Christus; das Buch wurde zu einem Hauptwerk der katholischen Spätromantik.

1975 wurden Anna Katharinas Gebeine in die Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen umgebettet. Mel Gibson verarbeitete 2003 in seinem Aufsehen erregenden Film Die Passion Christi ihre Leidensmystik.