11.05.2018

Hl. Gangolf

Märtyrer

* in Varennes-sur-Amance bei Langres in Burgund

† um 760 (?) in Burgund

Der historische Gangolf war ein adliger Jäger und Besitzer eines Klosters; er wird als Märtyrer verehrt.

Seine Vita hat Hrotsvitha von Gandersheim um 960 modifiziert. Danach war Gangolf ein dem König Pippin nahestehender Heerführer und Jäger. Unterwegs trank er eines Tages von einer Quelle in einem blühenden Garten. Er erwarb den Platz, wurde aber von Freunden verhöhnt ob des zu hohen Preises, zumal die Quelle versiegte; Gangolf aber hatte dem armen Besitzer helfen wollen. Er lud seine Freunde zum Essen ein; während dieses bereitet wurde, stieß er seinen Stock in den Boden seines Gartens. Am nächsten Morgen senkte sich eine Wolke, plötzlich sprudelte die versiegte Quelle wieder und wurde durch sein Gebet heilkräftig.

Einige Zeit nach seiner Vermählung wurde ihm berichtet, dass seine Frau ihn mit einem Priester betrüge. Er befragte sie, sie beteuerte ihre Unschuld, Gangolf verlangte, dass sie zum Beweis ihre Hand in die Quelle tauche — da zog sie ihren Arm bis auf die Knochen verbrannt heraus. Er gewährte ihr Verzeihung, verbannte sie aber aus seinen Gemächern und schickte den Priester außer Landes. Von der Frau zurückgerufen und nachts eingelassen, damit er Gangolf ermorde, verletzte der Priester Gangolf tödlich und floh mit ihr.

Am Grab des feierlich bestatteten Gangolf ereigneten sich Wunder; als seine Frau über diese höhnte, ereilte sie eine schändliche körperliche Strafe; der betrügerische Priester starb an einer bösen Krankheit, die ihn innerlich zerriss.