24.02.2016

VOM FRUCHT BRINGEN

nach Maria Valtorta

„Frohlocke, o geistiger Wesenskern der zweiten Person, der du nun zu deinem Thron zurückkehrst! Frohlocke, o Fleisch, dass du aufsteigst nach so langem Exil im Staub. Nicht mehr das Paradies des Adam, sondern das erhabene Paradies des Vaters wird dir zur Wohnstatt gegeben werden! Wenn geschrieben steht, dass die Sonne stillstand aus Verwunderung über einen Befehl Gottes, der durch den Mund eines Menschen erging, was wird dann erst mit den Sternen geschehen, wenn sie das Wunder am Fleisch des Menschen sehen, dass auffährt und sich in der Vollkommenheit der verherrlichten Materie zur Rechten des Vaters setzt? Meine Kinder, nur noch eine kleine Weile bin ich bei euch. Dann werdet ihr mich suchen, wie Waisen ihren toten Vater suchen. Weinend werdet ihr umherirren und von ihm sprechen, und vergeblich werdet ihr an das stumme Grab pochen und dann an die blauen Pforten des Himmels und bittend eure Seelen erheben auf der Suche nach Liebe und sagen: „Wo ist unser Jesus? Wir wollen ihn bei uns haben. Ohne ihn ist kein Licht mehr in der Welt, keine Freude, keine Liebe! Oh, gebt ihn uns wieder oder laßt uns hinein. Wir wollen sein, wo er ist.“ Aber vorerst könnt ihr nicht kommen, wohin ich gehe. Ich habe es auch zu den Juden gesagt: „Dann werdet ihr mich suchen, aber wo ich hingehe, dorthin könnt ihr mir nicht folgen.“ Ich sage es auch zu euch.

Denkt an die Mutter... Selbst sie kann nicht kommen, wohin ich gehe. Und doch habe ich den Vater verlassen, um zu ihr zu kommen und in ihrem unbefleckten Schoß Jesus zu werden. Und doch bin ich aus der Unversehrten gekommen, in der strahlenden Ekstase meiner Geburt. Von ihrer zu Milch gewordenen Liebe habe ich mich genährt. Ich bin aus Reinheit und Liebe hervorgegangen, denn Maria hat mich genährt mit ihrer von der vollkommenen Liebe, die im Himmel lebt, befruchteten Jungfräulichkeit. Durch sie bin ich herangewachsen und habe sie Mühen und Tränen gekostet... Und doch verlange ich einen bisher nie erreichten Heroismus von ihr, im Vergleich zu dem Judith und Jael nur die Heldentaten armer Frauen, die einer Rivalin am Dorfbrunnen gegenübertreten, vollbracht haben. Und doch liebt mich niemand wie sie. Und trotzdem verlasse ich sie und gehe dorthin, wohin sie erst nach langer Zeit kommen kann. Das Gebot, dass ich euch gebe, gilt nicht für sie: „Heiligt euch Jahr für Jahr, Monat für Monat, Tag für Tag, Stunde um Stunde, damit ihr zu mir kommen könnt, wenn eure Stunde schlägt.“ In ihr ist alle Gnade und Heiligkeit. Sie ist das Geschöpf, dass alles erhalten und alles gegeben hat. Nichts ist hinzuzufügen oder wegzunehmen. Sie ist der heiligste Beweis dessen, was Gott kann.

Aber um sicher zu sein, dass ihr fähig sein werdet, zu mir zu kommen und den Schmerz und die Trauer der Trennung von eurem Jesus zu überwinden, gebe ich euch ein neues Gebot. Es ist das Gebot, dass ihr einander lieben sollt. Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Daran wird man erkennen, dass ihr meine Jünger seid. Wenn ein Vater viele Söhne hat, woran erkennt man diese? Nicht so sehr am Aussehen – denn es gibt Menschen, die anderen gleichen und doch nicht zur gleichen Familie und nicht einmal zum gleichen Volk gehören – als vielmehr an der gemeinsamen Liebe zur Familie, zu ihrem Vater und zueinander. Und auch nach dem Tod des Vaters löst sich die gute Familie nicht auf; denn alle sind eines Blutes und in allen fließt das Blut des Vaters und schafft Bindungen, die nicht einmal der Tod löst; denn die Liebe ist stärker als der Tod. Wenn ihr einander nun liebt, auch nachdem ich euch verlassen habe, werden alle erkennen, dass ihr meine Kinder seid, dass ihr meine Jünger seid, und untereinander Brüder, da ihr nur einen Vater habt.»

«Herr, Jesus, aber wohin gehst du denn?» fragt Petrus.

«Ich gehe, wohin du jetzt noch nicht folgen kannst. Doch später wirst du mir folgen.»

«Und warum nicht jetzt? Ich bin dir immer gefolgt, seit du mir gesagt hast: „Folge mir.“ Alles habe ich ohne Bedauern verlassen... Wenn du jetzt fortgehst ohne deinen armen Simon und mich ohne dich, mein Alles, zurückläßt, nachdem ich für dich mein voriges geringes Gut verlassen habe, so ist das nicht gerecht und nicht schön von dir. Du gehst in den Tod? Nun gut. Auch ich gehe mit. Wir gehen zusammen in die andere Welt. Aber erst, nachdem ich dich verteidigt habe. Ich bin bereit, mein Leben für dich hinzugeben.»

«Dein Leben willst du für mich hingeben? Jetzt? Jetzt nicht. Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Nun ist noch die erste Nachtwache, dann kommt die zweite... und dann die dritte. Vor dem Hahnenschrei wirst du deinen Herrn dreimal verleugnet haben.»

«Unmöglich, Meister! Ich glaube alles, was du sagst. Aber dies glaube ich nicht. Ich bin meiner sicher.»

«Jetzt, in diesem Augenblick, bist du deiner sicher, denn jetzt hast du mich noch. Du hast Gott bei dir. Bald wird der menschgewordene Gott gefangengenommen werden, und ihr werdet ihn nicht mehr haben. Nachdem Satan euch gelähmt hat – gerade deine Selbstsicherheit ist eine List Satans, Ballast, um dich zu beschweren – wird er euch Furcht einflößen. Er wird euch einreden: „Gott ist nicht. Ich bin.“ Und da ihr, obgleich starr vor Schrecken, noch vernünftig denken könnt, werdet ihr verstehen: Wenn Satan Herr der Stunde ist, stirbt das Gute und herrscht das Böse, unterliegt der Geist und gewinnt das Menschliche die Oberhand. Dann werdet ihr führerlosen, vom Feind verfolgten Kriegern gleichen, und mit der Kopflosigkeit von Besiegten werdet ihr euren Rücken vor dem Sieger beugen und den gefallenen Helden verleugnen, damit man euch nicht tötet. Aber ich bitte euch, euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Gegen allen Anschein, glaubt an mich. Glaubt an meine Barmherzigkeit und an die des Vaters, sowohl der, der bleibt, als auch der, der flieht. Sowohl der, der schweigt, als auch der, der den Mund öffnet und sagt: „Ich kenne ihn nicht.“ Und glaubt ebenso an meine Verzeihung. Glaubt, was immer ihr in Zukunft tut, an das Gute und an meine Lehre, an meine Kirche also. So werdet ihr einen Platz im Himmel haben. Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen. Wäre es nicht so, hätte ich es euch gesagt. Ich gehe voraus, um euch einen Platz zu bereiten. Machen es die guten Väter nicht so, wenn sie mit ihren Kindern die Wohnung wechseln? Sie gehen voraus, richten das Haus her, stellen die Möbel auf und sorgen für Vorräte. Dann kehren sie zurück und holen ihre lieben Kinder. Sie tun es aus Liebe. Damit es den Kleinen an nichts fehlt und sie sich in der neuen Umgebung wohlfühlen. Ich mache es ebenso. Und aus demselben Grund. Nun gehe ich. Wenn ich für jeden den Platz im himmlischen Jerusalem bereitet habe, komme ich wieder und nehme euch mit mir, damit ihr seid, wo ich bin und wo es keinen Tod und keine Trauer, noch Tränen, Jammer, Hunger, Schmerz, Finsternis oder Betrübnis gibt, sondern nur Licht, Frieden, Seligkeit und Gesänge. Oh, Himmelsklänge, wenn die zwölf Auserwählten mit den zwölf Patriarchen der Stämme Israels auf den Thronen sitzen und im Feuerbrand der geistigen Liebe und im Meer der Seligkeiten das ewige Lied singen werden, begleitet von den Harfenklängen des ewigen Halleluja der Heerscharen der Engel... Ich will, dass auch ihr seid, wo ich sein werde. Und ihr wißt, wohin ich gehe, und kennt den Weg.»

«Aber Herr! Wir wissen nichts. Du sagst uns nicht, wohin du gehst. Wie können wir wissen, welchen Weg wir nehmen müssen, um zu dir zu kommen und die Wartezeit zu verkürzen?» fragt Thomas.

«Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ihr habt es mich oft sagen und erklären gehört, und wahrlich, einige, die nicht einmal wußten, dass es einen Gott gibt, haben sich auf meinen Weg gemacht und sind euch schon vorausgegangen. Oh, wo bist du, verlorenes Schaf Gottes, dass ich in den Schafstall zurückgeführt habe? Und wo bist du, auferstandene Seele?»

«Wer? Von wem sprichst du? Von Maria des Lazarus? Sie ist drüben, bei deiner Mutter. Willst du, dass wir sie rufen? Oder Johanna? Sie ist sicher in ihrem Palast. Aber wenn du willst, holen wir sie...»

«Nein, nicht diese... Ich denke an jene, die erst im Himmel entschleiert wird... und an Photinai... Sie haben mich gefunden. Sie haben meinen Weg nicht mehr verlassen. Der einen habe ich den Vater als wahren Gott gezeigt und den Geist als Leviten zu ihrer besonderen Verehrung. Der anderen, die nicht einmal wußte, dass sie eine Seele hat, habe ich gesagt: „Mein Name ist 'Erlöser. Ich rette, die den guten Willen haben, gerettet zu werden. Ich bin der, der die Verlorenen sucht, der das Leben, die Wahrheit und die Reinheit gibt. Wer mich sucht, findet mich.“ Und beide haben Gott gefunden... Ich segne euch, schwache Evas, die ihr stärker als Judith geworden seid... Ich komme dorthin, wo ihr seid, ich komme... Ihr tröstet mich... Seid gesegnet...»

«Zeige uns den Vater, Herr, und wir werden diesen gleich sein», sagt Philippus.

«Schon so lange bin ich bei euch, und du, Philippus, kennst mich noch nicht? Wer mich sieht, sieht meinen Vater. Wie kannst du also sagen: „Zeige uns den Vater“? Kannst du glauben, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, sage ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir lebt, tut alle meine Werke. Ihr glaubt nicht, dass ich im Vater bin und er in mir ist? Was muss ich sagen, damit ihr glaubt? Wenn ihr den Worten nicht glaubt, dann glaubt wenigstens den Werken. Ich sage euch, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke tun, die ich tue, und er wird noch größere tun, denn ich gehe zum Vater. Und alles, um was ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet, werde ich tun, damit der Vater in seinem Sohn verherrlicht werde. Und um was ihr mich in meinem Namen bitten werdet, dass werde ich tun. Mein wirklicher Name ist nur mir allein, dem Vater, der mich gezeugt hat, und dem Heiligen Geist, der aus unserer Liebe hervorgeht, bekannt. Und in diesem Namen ist alles möglich. Wer mit Liebe an meinen Namen denkt, liebt mich und wird erhalten, um was er bittet. Aber es genügt nicht, mich zu lieben. Es ist nötig, meine Gebote zu halten, um die wahre Liebe zu haben. Es sind die Werke, die die Gefühle bezeugen. Um dieser Liebe willen werde ich den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster senden, der immer bei euch bleibt. Einen, dem Satan und die Welt nichts anhaben können, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen und gegen den sie nichts ausrichten kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Sie wird ihn verlachen. Aber er ist so erhaben, dass der Spott ihn nicht trifft, während er, der über alle Maßen barmherzig ist, immer mit denen sein wird, die ihn lieben, selbst wenn sie arm und schwach sind. Ihr werdet ihn kennenlernen, denn er ist schon bei euch, und bald wird er in euch sein. Ich lasse euch nicht als Waisen zurück. Ich habe euch schon gesagt: „Ich werde zu euch zurückkehren.“ Aber schon vor der Stunde, da ich euch holen und in mein Reich führen werde, komme ich. Zu euch komme ich. Noch eine kleine Weile, und die Welt sieht mich nicht mehr. Aber ihr seht mich und werdet mich sehen. Denn ich lebe, und auch ihr lebt. Denn ich werde leben, und auch ihr werdet leben. An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Denn wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, den wird mein Vater lieben, und er wird Gott besitzen. Und ich werde ihn lieben, da ich Gott in ihm sehe, und ich werde mich ihm offenbaren in den Geheimnissen meiner Liebe, meiner Weisheit und meiner fleischgewordenen Gottheit. Das wird meine Rückkehr zu den Menschenkindern sein, die ich liebe, obwohl sie schwach sind und sogar meine Feinde. Aber diese werden nur schwach sein; und ich werde sie stärken und zu ihnen sagen: „Steh auf!“, ich werde sagen: „Komm heraus!“, ich werde sagen: „Folge mir!“, ich werde sagen: „Höre!“, ich werde sagen: „Schreibe!“. Und ihr werdet unter ihnen sein.»

«Warum, Herr, offenbarst du dich uns und nicht der Welt?» fragt Judas Thaddäus.

«Weil ihr mich liebt und meine Worte bewahrt. Wer dies tut, den wird der Vater lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm, in ihm, nehmen. Wer mich aber nicht liebt, bewahrt meine Worte nicht und gehorcht dem Fleisch und der Welt. Wißt, was ich euch sage, sind nicht die Worte Jesu, des Nazareners, sondern die Worte des Vaters; denn ich bin das Wort des Vaters, der mich gesandt hat. Ich habe euch diese Dinge gesagt, während ich unter euch weile, weil ich euch auf den vollkommenen Besitz der Wahrheit und der Weisheit vorbereiten will. Aber jetzt könnt ihr sie weder verstehen noch sie in eurem Gedächtnis bewahren. Doch wenn der Tröster kommt, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, dann werdet ihr verstehen. Er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Meinen Frieden hinterlasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Und auch nicht, wie ich ihn bisher gegeben habe: den gesegneten Gruß des Gesegneten für die Gesegneten. Tiefer ist der Friede, den ich euch jetzt gebe. Bei diesem Lebewohl teile ich euch mich selbst, meinen Geist des Friedens, mit, so wie ich euch mein Fleisch und Blut gegeben habe, um euch für die bevorstehende Schlacht zu stärken. Satan und die Welt entfesseln einen Krieg gegen euren Jesus. Es ist ihre Stunde. Habt in euch Frieden, meinen Geist, der ein Geist des Friedens ist, da ich selbst der König des Friedens bin. Habt diesen Frieden in euch, damit ihr euch nicht zu verlassen fühlt. Wer im Frieden Gottes leidet, leidet, aber er lästert und verzweifelt nicht.

Weint nicht. Ihr habt doch gehört, dass ich gesagt habe: „Ich gehe zum Vater und komme wieder.“ Wenn ihr mich über das Fleisch hinaus liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich nach einem so langen Exil zum Vater gehe... Ich gehe zu dem, der größer ist als ich und der mich liebt. Nun habe ich es euch gesagt, ehe es eintritt, so wie ich euch alle Leiden des Erlösers gesagt habe, bevor er sie auf sich nimmt, damit ihr immer mehr an mich glaubt, wenn es eintritt. Seid nicht so bange! Verzagt nicht! Euer Herz hat Gleichmut nötig... Ich werde nicht mehr lange zu euch sprechen... und ich hätte euch noch so vieles zu sagen! Nun bin ich am Ende meiner Verkündigung angekommen, und es scheint mir, als hätte ich noch nichts gesagt und als bliebe noch viel, viel, so viel zu tun. Euer Zustand verstärkt diesen meinen Eindruck. Was soll ich also sagen? dass ich meine Pflicht vernachlässigt habe? Oder, dass eure Herzen so verhärtet sind, dass alles umsonst war? Soll ich zweifeln? Nein. Ich vertraue mich Gott an, und ihm vertraue ich auch euch, meine Auserwählten, an. Er wird das Werk seines Wortes vollenden. Ich bin nicht wie ein Vater, der stirbt und kein anderes Licht hat als das irdische. Ich hoffe auf Gott. Und obwohl ich euch noch so viele Ratschläge geben müßte, die ihr offensichtlich nötig habt, und obwohl ich die Zeit fliehen fühle, gehe ich ruhig meinem Schicksal entgegen. Ich weiß, dass auf die in euch gesäten Samen der Tau herniederfällt, der alle zum Keimen bringt. Dann wird die Sonne des Paraklet erscheinen, und sie werden zu mächtigen Bäumen heranwachsen. Der Fürst dieser Welt ist im Kommen, er, mit dem ich nichts zu tun habe. Und wenn es nicht der Erlösung diente, würde er nichts über mich vermögen. Doch dies geschieht, damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe, dass ich ihn im Gehorsam bis zum Tod liebe und daher tue, was er mir befohlen hat.

Es ist Zeit zu gehen. Steht auf. Hört die letzten Worte. Ich bin der wahre Weinstock. Der Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe, die keine Frucht bringt, entfernt er, und jede, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein durch mein Wort. Bleibt in mir und ich in euch, damit ihr rein bleibt. Die vom Weinstock getrennte Rebe kann keine Frucht bringen. So auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, wird viele Frucht bringen. Wer sich jedoch von mir trennt, verdorrt wie der Rebzweig und wird ins Feuer geworfen und verbrennt. Denn ohne die Vereinigung mit mir, könnt ihr nichts tun. Bleibt also in mir und bewahrt meine Worte in euch; dann bittet um was ihr wollt, und es wird euch gegeben werden. Mein Vater wird immer mehr verherrlicht, je mehr ihr Frucht bringt und meine Jünger seid.

Wie mich der Vater geliebt hat, so liebe ich euch. Bleibt in meiner erlösenden Liebe. Wenn ihr mich liebt, werdet ihr mir gehorchen, und der Gehorsam wird die gegenseitige Liebe vermehren. Sagt nicht, dass ich mich wiederhole. Ich kenne eure Schwäche. Und ich will, dass ihr gerettet werdet. Das habe ich zu euch geredet, damit die Freude, die ich euch geben wollte, in euch sei, und eure Freude vollkommen werde. Liebt einander! Liebt einander! Das ist mein neues Gebot. Liebt euch gegenseitig mehr, als jeder sich selbst liebt. Es gibt keine größere Liebe als die Liebe dessen, der sein Leben hingibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, und ich gebe mein Leben für euch hin. Tut also, was ich euch lehre und gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; ihr aber wißt, was ich tue. Ihr wißt alles von mir. Ich habe euch nicht nur mich selbst zu erkennen gegeben, sondern auch den Vater und den Paraklet und alles, was ich von Gott gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr zu den Völkern geht und Frucht in euch und in den Herzen der Bekehrten bringt, und dass eure Frucht bleibe und der Vater euch gebe, was immer ihr von ihm in meinem Namen erbittet.“