19.05.2016

WARNUNG VOR DER VERFÜHRUNG

nach Maria Valtorta

„Oh, ihr meinem Herzen so lieben Kinder, in denen kein Hochmut, keine Doppelzüngigkeit und keine Gier ist! Ich sage zu euch: Werdet wie die Kinder, wenn ihr in mein Reich eingehen wollt. Liebt die Kinder, als engelgleiche Vorbilder, die ihr ja haben könnt, denn wie Engel solltet ihr sein. Zu eurer Entschuldigung könntet ihr sagen: „Wir können die Engel nicht sehen“, doch Gott gibt euch die Kinder als Beispiel, und diese habt ihr unter euch, und wenn ihr ein materiell oder moralisch verlassenes Kind seht, dass zugrunde gehen könnte, dann nehmt es in meinem Namen auf, denn sie sind Gottes Vielgeliebte. Wer immer ein Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf, denn ich bin in der Seele des Kindes, die unschuldig ist. Wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat, den Allerhöchsten, den Herrn.

Hütet euch, bei einem dieser Kinder, dessen Auge Gott sieht, Anstoß zu erregen. Bei niemandem soll man Anstoß erregen. Aber wehe, dreimal wehe dem, der den unschuldigen Glanz der Kinder verletzt. Laßt sie Engel bleiben, solange ihr könnt! Zu abstoßend sind Welt und Fleisch für die Seele, die aus den Himmeln kommt, und ein Kind ist durch seine Unschuld noch ganz Seele. Habt Achtung vor der Seele des Kindes und vor seinem Körper, wie ihr Achtung habt vor dem heiligen Ort. Heilig ist das Kind auch, weil es Gott in sich hat. In jedem Körper ist der Tempel des Geistes. Aber der Tempel des Kindes ist der heiligste und tiefste, er ist jenseits des doppelten Vorhangs. Bewegt nicht einmal den Vorhang der heiligen Unkenntnis der Begehrlichkeit mit dem Wind eurer Leidenschaften. Ich wollte, dass in jeder Familie, in jeder Menschengruppe ein Kind wäre, dass den Leidenschaften der Menschen als Zügel diente.

Das Kind heiligt, es gibt Erquickung und Frische, allein schon durch die Strahlen seiner Augen ohne Bosheit. Aber wehe jenen, die dem Kinde durch ihr skandalöses Benehmen die Heiligkeit rauben! Wehe jenen, die durch ihre Worte und ihren Spott das Vertrauen der Kinder in mich beeinträchtigen! Es wäre besser für sie, wenn ihnen ein Mühlstein an den Hals gehängt und sie ins Meer versenkt würden, damit sie mit ihrer Unreinheit ertrinken. Wehe der Welt wegen der Ärgernisse, die sie den Unschuldigen gibt! Denn, wenn es auch unvermeidlich ist, dass Ärgernisse vorkommen, wehe jedoch dem Menschen, der sie bewusst hervorruft.

Niemand hat das Recht, seinem Körper und seinem Leben Gewalt anzutun, denn Leben und Körper kommen von Gott, und er allein hat das Recht, Teile davon oder das Ganze zu nehmen. Aber ich sage euch, wenn euch eure Hand zum Ärgernis wird, ist es besser, dass ihr sie abhaut, und wenn euer Fuß euch dazu führt, Ärgernis zu erregen, dann ist es besser, dass ihr ihn abhaut. Denn es ist besser, verkrüppelt oder hinkend ins ewige Leben einzugehen, als mit zwei Händen und zwei Füßen ins ewige Feuer geworfen zu werden. Wenn es nicht genügt, eine Hand oder einen Fuß abzuhauen, dann laßt euch auch die andere Hand oder den anderen Fuß abhauen, damit ihr kein Ärgernis mehr erregen könnt und Zeit habt zu bereuen, bevor ihr dorthin geworfen werdet, wo das Feuer nicht erlischt und in Ewigkeit bohrt wie ein Wurm. Und wenn euer Auge Ursache eines Ärgernisses ist, dann reißt es euch aus. Es ist besser, mit einem Auge zu leben, als mit beiden Augen in der Hölle zu sein. Mit nur einem Auge oder mit gar keinem in den Himmel zu kommen, wird euch nicht daran hindern, dass Licht zu sehen, während ihr mit zwei sündhaften Augen in der Hölle Finsternis und Schrecken sehen werdet, und nichts anderes.

Erinnert euch immer an all das. Verachtet die Kleinen nicht, erregt bei ihnen kein Ärgernis und verlacht sie nicht. Sie sind besser als ihr, denn ihre Engel schauen immerfort Gott, der ihnen die Wahrheiten sagt, die sie den Kindern und jenen, die kindlichen Herzens sind, enthüllen sollen.

Liebt euch untereinander wie die Kinder, ohne Streit und ohne Hochmut! Seid friedsam mit euren Gefährten, und auch mit allen anderen, denn ihr seid Brüder im Namen des Herrn, und nicht Feinde, und es gibt keine und darf keine Feinde unter den Jüngern des Herrn geben. Der einzige Feind ist Satan, und seine erbitterten Feinde sollt ihr sein. Gegen ihn und gegen die Sünden, die Satan in die Herzen trägt, sollt ihr kämpfen. Seid unermüdlich im Kampf gegen das Böse, welche auch immer die Gestalt sei, die es annimmt.

Seid geduldig. Es gibt keine Beschränkung für die Tätigkeit des Apostels, denn das Wirken des Bösen kennt keine Grenzen. Der Dämon sagt nie: „Genug, nun bin ich müde und ruhe mich aus!“ Er ist unermüdlich. Viel behender als ein Gedanke eilt er von einem Menschen zum anderen und versucht und nimmt, verführt und quält und läßt keine Ruhe. Er greift mit Hinterlist an und schlägt nieder, wenn man nicht mehr wachsam ist. Manchmal erobert er eine Seele wegen der Schwachheit des Angegriffenen; andere Male erscheint er als Freund, da die Lebensweise des gesuchten Opfers schon so ist, dass sie einem Bündnis mit dem Feind gleichkommt. Es kann auch geschehen, dass er, von jemandem verjagt, umherschweift und sich auf den Besten stürzt, um sich für die ihm von Gott oder einem Diener Gottes zugefügte Niederlage zu rächen. Aber ihr müßt das gleiche sagen, was er sagt: „Ich ruhe nicht.“ Er ruht nicht, um die Hölle zu bevölkern. Ihr dürft nicht ruhen, um das Paradies zu bevölkern. Gewährt ihm keinen Unterschlupf. Ich mache euch darauf aufmerksam, dass er euch umso mehr quälen wird, je mehr ihr ihn bekämpft. Aber ihr dürft euch durch nichts abschrecken lassen. Er kann die Erde durcheilen, aber in den Himmel dringt er nicht ein. Daher wird er euch dort nicht mehr belästigen können, und alle jene, die ihn bekämpft haben, werden dort sein ...»